Archäologische Ausgrabungen zeugen davon, dass die Umgebung von Stirniene schon seit späterer Steinzeit seit dem 9. Jahrhundert bewont war. 1483 ist in Chronik erwähnt, dass Stirnen den Graphen Borchs gehört. In einer anderen Chronik steht es, dass vor der Pestepidemie in Jahren 1710, 1711 „die Katze von Stirniene bis Waraklani über die Zäune des Häuser gehen konnte”.
Als selbständige Gemeinde wurde Stirniene vermutlich im 18. Jahrhundert. Die ältesten Einträge in den Gemeindebuchern haben sich seit 1796 erhalten. Die ersten Kirchen waren aus Holz gebaut, sie sind niedergebrannt. 1913. wurde nach Rudzati die von 1757 bis 1767 gebaute hölzerne Kirche gebracht, weil in Stirniene die Kirche aus Ziegeln von 1902 bis 1908 aufgebaut wurde und am 29. Juli 1914 vom Erzbischof V.Klutschinski zu Ehren des heiligen Laurentius feierlich eingeweiht wurde. Die Arbeiten wurden vom Propst Pavils Virketis geleitet, seine Ruhestätte ist neben der Kirche.
Die Kirche in Stirniene ist 25,5 m lang und 15,3 m breit, aus Steinen und Ziegeln gebaut, sie hat das Dach aus Blech und zwei 36 m hohe Türme. Die Kirce hat drei Altäre, zwei Sakristeien und Raum für Kirchenchor.
Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche stark zerstört, ein Turm und das Dach waren zerschossen, die Orgel – zerbombt. Dank der Aktivität des Propstes und der Unterstützung der Gemeinde wurde die Kirche in der Nachkriegszeit wiederaufgebaut. 1985 war die Kirche von innen angeweisst, umgefärbt und die Altäre vergoldet.
2006 haben wir ein phantastisches Geschenk – die Orgel – von der Gemeinde Götting in Deutschland bekommen. 2007 haben die Meister aus der Orgelwerkstatt von Alvis Melbārdis die Orgel aufgestellt. Nach 65 Jahren ertönte wieder die Orgel zu Gottesehren und Menschenfreude.
Es gibt verschiedene Aktivitäten in der Gemeinde, der Chor der geistlichen Musik „Reversium” hat viele Sänger, wir haben viele Teilnehmer an Prozession.
Die Konzerte am zweiten Sonntag im Mai zum Muttertag, Musiktage am Anfang August für Kinder und Jugendliche sind zur Tradition geworden, es gibt Konzerte am Tag der heiligen Cecili, Konzerte der Barockmusik, Weihnachtsaufführungen u.a. Nach der alten Traditionen wird über die verstorbenen Seelen psalmodiert.
Am 31. August 1893 wurde Boļeslavs Sloskāns in der Gemeinde Stirniene in Tiltagals geboren. Er war hochgeehrter Bischof, Märtyrer der sowjetischen Schreckensherrschaft der 20. Jahrhunderts, zuverlässiger Gottesdiener. 1917 wurde er Prister in Peterhof, 1926 war er geheim zum Bischof eingeweiht und zum apostolischen Oberverwalter von Mogilew und Minsk ernannt.
1927 war er unaufrichtig in Spionage angeklagt in 17 sowjetischen Gefängnissen in Haft gehalten bis zum Jahr 1933 grausam gequält, gegen zwei sowjetische Spione ausgetauscht, dann kehrte er nach Lettland zürurück. Als Professor und Erzieher hat er am Geistlichen Seminar in Riga gearbeitet. Im 2. Weltkrieg wurde nach Deutschland gebracht, nach dem Krieg freigelassen, dann kam er nach Belgien, wo er den neu gegründeten lettischen Geistlichen Seminar leitete. Er half vielen Studenten im Exil bei der Erwerbung der Ausbildung
Hostia pro fratribus – Opfer für Brüder.
Alle, die mit Bischof B.Sloskāns zusammengearbeitet haben, spürten seine Frömmigkeit, Herzlichkeit, Unterwürfigkeit. Jedes Treffen mit ihm war ein groβes Erlebnis. Geduld und Opferbereitschaft sind sein Wesen.